Zum Inhalt springen
Start » Heimwerken & Sanieren » Renovieren & Ausbau » Boden » Fliesen » Fliesenfugenreiniger – Was taugen Fugenreiniger im Bad?

Fliesenfugenreiniger – Was taugen Fugenreiniger im Bad?

Fliesenfugenreiniger

Es gibt viele Fliesenfugenreiniger. Einige arbeiten mechanisch und kratzen gleich die ganze Fuge aus. Andere wirken durch einen Mix aus verschiedenen Chemikalien. Dann gibt es noch eine ganze Reihe von Hausmitteln, die schon unsere Großmütter verwendet haben. Was all diese verschiedenen Fugenreiniger für die Fliesen in Ihrem Bad bringen, zeigen wir hier.

Während sich die Fliesen mit ihren glatten Oberflächen ganz leicht abwischen lassen, ist die Fuge dazwischen immer etwas rau und porös. Daher setzen sich hier Schmutz, Seifenreste und leider auch Stockflecken sehr leicht fest. Durch die Stock- oder Schimmelflecken können die Fugen so sogar zu einer gesundheitlichen Gefahr für Sie und die ganze Familie werden. Wir zeigen Ihnen hier in der Übersicht, welche Fliesenfugenreiniger tatsächlich funktionieren, und wie die verschiedenen Methoden der Reinigung angewandt werden.

Das benötigen Sie:

  • Bürste
  • alte Zahnbürste
  • Mikrofasertücher
  • Geschirrhandtücher
  • Dampfreiniger
  • Vakuumstrahlreiniger
  • Fugenreinigerkonzentrat
  • Badreiniger
  • Schimmelspray
  • Chlorreiniger
  • Zahnpasta
  • Granulat für Strahlreiniger
Talu Video-Tipp

Kosten und Preise

WaehrungLohnt sich ein Handwerker? Die meisten speziellen Reiniger für Fliesenfugen liegen um die fünf Euro pro Flasche. Damit sollte ein normales Bad sich mindestens einmal gründlich reinigen lassen. Die billigsten Dampfreiniger kosten ab etwa 25 Euro und benötigen für die Arbeit lediglich etwas Strom und Wasser. Chemische Zusätze sollten in einem Dampfreiniger nicht genutzt werden.

Tipp: Wenn Ihre Fugen komplett erneuert werden sollen, ist ein Blick auf die Fliesen der erste Schritt. Denn der enorme Aufwand, die Fugen auszuschneiden und das Bad neu zu verfugen ist in den seltensten Fällen gerechtfertigt. Da ist häufig bei einer normalen Fliese, die komplette Erneuerung mit weniger Aufwand und so auch mit weniger Kosten verbunden. Geht nur ein Schnitt daneben, ist eine Fliese beschädigt und das Ergebnis wird immer gestückelt und schäbig wirken. Wird dazu dann noch ein Handwerker benötigt, muss es sich schon um eine sehr kostbare Fliese handeln, damit sich der Aufwand lohnt. Eher ist dann das Vakuumstrahlgerät geeignet.

Vakuumstrahlgerät

Die echte Profireinigung eines uralten Bades erzielen Sie mit einem Vakuumstrahlgerät. In vielen Baumärkten können diese fahrbaren Geräte ausgeliehen werden, die lediglich etwas größer als ein Industriesauger oder ein großer Hochdruckreiniger sind. Der Vorteil ist die Reinigung ohne Wasser oder chemische Zusätze. Es wird lediglich etwas Granulat benötigt. Wie eine quadratische Staubsaugerdüse wird die Düse auf die Fliesen und Fugen aufgesetzt. Das Granulat wird mit Hochdruck auf die Fliesen geschossen und gleich wieder eingesaugt. Im Gerät finden sich dann verschiedene Auffangbehälter und Filterpatronen, die den Schmutz herausfangen.

Nussschalen

Je nach Untergrund, den Sie reinigen wollen, kann ein anderes Granulat für die Reinigung geeignet sein. Die meisten Granulate gibt es in Gebinden von zehn Litern. Sie finden die Granulate dort, wo auch die Geräte ausgeliehen werden können. Ein Anlaufpunkt ist zum Beispiel das Fachzentrum Bauhaus in Berlin. Sehr sanft für den Untergrund ist Nussschale oder Kunststoffgranulat. Diese Materialien gibt es unter anderem auch in unterschiedlichen Körnungen:

  • Nussschalenbruch von 0,2 bis 0,45 Millimeter Körnung
  • Strahlglas von 0,9 bis 0,30 Millimeter Körnung
  • Asilit – Mischung aus Aluminiumoxid und Siliziumdioxid – von 0,04 – 0,50 Millimetern Körnung
  • Plastikgranulat – 0,1 bis 0,6 Millimeter Körnung
  • Edelkorund – nicht für die Heimanwendung, da zu hart – 0,04 bis 0,075 Millimeter Körnung

Tipp: Wenn Sie die Fliesen in alten renovierungsbedürftigen Häusern retten möchten, ist das Vakuumstrahlgerät die ideale Wahl. Leider haben wir nicht ermitteln können, welche Preise für die Leihgeräte pro Stunde oder Tag aufgerufen werden. Nach einer Anwendung sollten sowohl die Fliesen als auch die Fugen jedoch möglichst versiegelt werden, damit in die alten leicht porösen Oberflächen nicht gleich wieder Schmutz eindringen kann.

Hausmittel oder Profireiniger

BackpulverWenn Sie nicht gerade Putzen als Sportart betreiben wollen, sind leider die meisten Hausmittel eher mühsam. Zum Beispiel das viel gepriesene Backpulver muss mit einer alten Zahnbürste gut in die Fuge eingearbeitet werden, dann einwirken und später mit sehr viel Wasser wieder heruntergespült werden. Dabei muss natürlich zusätzlich ebenfalls die Bürste genutzt werden, da sich das Backpulver in den Fugen festsetzt.

Viel günstiger als ein professioneller Reiniger werden die Hausmittel dann meistens ebenfalls nicht. Stellen Sie sich die Menge Ihrer Fugen im Bad vor und überlegen Sie, wie viele Tüten Backpulver dafür wohl benötigt werden, wenn Sie daraus eine Paste anrühren. Das ist alles in allem einfach kein gutes Geschäft. Die meisten fertigen Reiniger sind genau auf das Fugenproblem abgestimmt und Sie müssen nur wenig mit Bürsten nachreiben. Vor allem lassen sich diese Reiniger aber leichter wieder entfernen.

BackofenreinigerWICHTIG: Viele Tipps und Tricks kursieren im Netz, die sozusagen artfremde Reiniger für die Reinigung von Fliesenfugen empfehlen. So ist Backofenschaum eine häufig angepriesene Lösung. Auch die Tabs des Geschirrspülers werden häufig für eine Reinigung empfohlen. Doch was diese Mittel gemeinsam haben, ist die hohe Fettlösekraft. Nun befindet sich auf den Fugen im Bad kein Fett. Eventuell kann minimal etwas Fett in den Seifenrückständen vorhanden sein, doch diese Reiniger können natürlich nicht unterscheiden. So wird der Fugenmörtel oder das Silikon extrem ausgetrocknet. Auf lange Sicht werden die Fugen also porös und brüchig werden. Selbst wenn die Fugen nicht gleich herausfallen, werden doch durch die poröse Oberfläche noch mehr Schmutz und Schimmel angesammelt. Insgesamt sind diese Reiniger also selten eine gute Idee.

Von jeder Regel gibt es eine Ausnahme. So ist es auch mit den Hausmitteln, die für die Fliesenfugen empfohlen werden. Einzelne Flecken lassen sich schnell mit ein wenig Zahnpasta beseitigen. Dazu verwenden Sie auch gleich eine alte Zahnbürste, die Sie ein wenig nass machen. Anschließend mit etwas klarem Wasser und einer Zahnbürste nachreinigen. Diese Methode ist aber wirklich nur für begrenzte Bereiche zu empfehlen.

Fliesenfugenreiniger

Tipp: Die Zahnpasta eignet sich vor allem auf weißen oder hellgrauen Fugen. Sollte einmal beim Haarefärben etwas von der Farbe auf die Fugen gelangt sein, ist ebenfalls die Zahnpasta der perfekte Reiniger, da sie meist auch etwas aufhellt und so die Farbe herauszieht. Daraus ergibt sich natürlich, dass diese Methode für braune oder andere farbige Fugen nicht so optimal ist.

Anwendung und Auswahl

  1. Schmutz prüfen

Damit Sie zu dem richtigen Reiniger greifen können, müssen Sie erst prüfen, welche Art Schmutz sich in Ihren Fliesenfugen befindet. Alltäglicher Schmutz von Seifenresten, Staub und Kalk wird mit einem Fugenreiniger oder einem Badspray zu beseitigen sein. Schimmel oder Stockflecken sollten vorab gesondert beseitigt werden.

  1. Schimmel und Stockflecken entfernen

Schimmel und Stockflecken müssen zunächst mit einem speziellen Schimmelreiniger entfernt werden. Die meisten Produkte, die diese Aufgabe wirklich gut meistern, enthalten Chlor und sollten keinesfalls eingeatmet werden. Öffnen Sie das Fenster während der Arbeit mit diesen Produkten und sorgen Sie für eine ausreichende Lüftung nach der Behandlung. Außerdem müssen die Chlorreiniger grundsätzlich gut abgespült werden. Keiner der Chlorreiniger darf auf die Armaturen gelangen, da das Chrom auf den Armaturen anlaufen oder komplett entfernt werden könnte.

Ausreichend lüften
Ausreichend lüften

Tipp: Das Schimmelspray von Decotric, das es ab etwa fünf Euro pro Flasche gibt, hat sich als extrem wirksam erwiesen. Bei diesem Spray müssen Sie sich oft sogar genau merken, wo der Schimmel auf der Fuge war, weil Sie den Fleck nicht wiederfinden, wenn es ans Abspülen des Reinigers geht. Aber auch hier gilt: nicht einatmen! Nach der Anwendung sollten Sie noch eine Weile das Bad lüften.

  1. Dampfreiniger anwenden

Eine Dampfente oder ein kleiner Dampfreiniger für den Boden dampft die meisten Verunreinigungen einfach aus der Fuge heraus. Allerdings haben auch die Dampfreiniger ihre Tücken, denn sollten die Fugen bereits leicht gelöst sein, können sie sich komplett zwischen den Fliesen herauslösen. In der Gebrauchsanweisung der meisten Dampfreiniger wird es bereits angemerkt, Sie dürfen keine Chemikalien oder Reinigungsmittel in das Wasser geben. Das Gerät wird dadurch beschädigt. Noch schlimmer ist aber, dass der Dampf dadurch zu einer regelrechten Giftwolke werden kann, die Sie während der Arbeit einatmen.

Tipp: Sehr alte Fliesenfugen sollten Sie nicht mit dem Dampfreiniger behandeln. Kleine Risse in der Fugenmasse oder zwischen Fugenmörtel und Fliese, lassen den heißen Dampf hinter die Fliesen gelangen. Im unangenehmsten Fall fällt dann nicht nur die Fugenmasse herunter, sondern auch gleich die Fliese.

  1. Fliesenfugenreiniger – Konzentrat richtig einsetzen

Ob es bei Medikamenten oder Reinigungsmitteln ist, wir neigen immer noch zu der Grundregel, viel hilft viel. Doch die Konzentrate schaffen ihren Job tatsächlich in der angegebenen Verdünnung. Verwenden Sie ein Konzentrat also nicht pur, um festen und hartnäckigen Schmutz zu beseitigen.

Tipp: Auch wenn es keinen Spaß macht, lesen Sie die Anleitung des Herstellers gut durch. Bei einer falschen Anwendung können Fugenmaterial und Armaturen leicht beschädigt werden. Sowohl das Mischungsverhältnis als auch die Einwirkzeit und die Nachbehandlung werden dort angegeben.reinigung

In den weitaus meisten Fällen wird empfohlen, den Fliesenfugenreiniger nach der Anwendung gut abzuspülen.

  1. Abtrocknen

Nach dem Abspülen der jeweiligen Reinigungsmittel müssen Fliesen und Fliesenfugen gut abgetrocknet werden. Für schöne hochglänzende Fliesen eignet sich da ein fusselfreies Geschirrhandtuch. Bei den meisten normalen Fliesen oder Keramiken an der Wand ist bereits ein weiches Mikrofasertuch für die Trocknung ausreichend. Lassen Sie die Wand oder den Boden jedoch nie einfach von der Luft trocknen, denn Sie werden in Kürze schon matte Fliesen mit Kalkflecken haben.

Fazit: Was hilft bei welcher Situation?

Die verschiedenen Methoden bieten natürlich Lösungen für eine ganz extreme Bandbreite an Problemstellen, daher hier ein Überblick in aufsteigender Reihe:

  • Zahnpasta und Zahnbürste für einzelne kleine Flecken auf hellen Fliesen
  • Badreinigerschaum oder -Spray für normale Alltagsverschmutzung
  • Chlorreiniger / Schimmelspray für Stockflecken
  • Dampfreiniger für etwas stärkeren Alltagsschmutz
  • Konzentrat für Fliesenfugen für ältere stärker verschmutzte Fugen im Bad
  • Vakuumstrahlgerät für verdreckte vergammelte Fugen und Fliesen bei Restaurierungen

Tipps für Schnellleser

  • Problem ermitteln und entsprechenden Reiniger auswählen
  • Hausmittel erlaubt aber mühsam / kaum günstiger
  • keine zweckentfremdeten Reiniger aus der Küche
  • Badreiniger immer gut abspülen
  • extreme Verunreinigungen – Vakuumstrahlreiniger im Baumarkt ausleihen
  • Granulat und Körnung für Strahlreiniger wählen
  • Dampfreiniger löst Schmutz mit Hitze
  • Stockflecken und Schimmel mit Chlorreiniger entfernen
  • Chlor und chemische Reiniger nicht auf Armaturen sprühen
  • gut lüften bei chemischen Reinigern mit Chlor
  • Konzentrat Fliesenfugenreiniger richtig mischen und einsetzen
  • alle chemischen Reiniger gut abspülen
  • Fliesen und Fugen nach Reinigung gründlich trocknen

Es gibt 1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll Up